Egal ob es sich um einen alten oder kranken Patienten, einen Unfallpatienten oder einen Sportpartner handelt: hier kann Physiotherapie ihrem Tier immer helfen, seinen Ursprungszustand wieder zu erlagen oder zumindest voranschreitende pathologische Prozesse zu verlangsamen, wenn nicht sogar zu stoppen.
Das Ziel meiner Therapien ist es, das körpereigene Gleichgewicht wiederherzustellen und langfristig zu sichern und zu erhalten. Durch den rechtzeitigen Einsatz von u.a. Physiotherapie kann geholfen werden die Gesundheit und somit die Lebensfreude dauerhaft zu verbessern.
Die allermeisten Besitzer kontaktieren einen Physiotherapeuten erst, wenn bereits deutliche Beschwerden oder sogar Lahmheiten zu sehen sind. Dabei muss man allerdings wissen, dass unser Körper und der Körper unserer Lieblinge ein Meister darin ist, Fehlstellungen und Dysbalancen zu kompensieren. Die Symptome entstehen nicht immer sofort, sondern erst dann, wenn der Körper seine Fähigkeit zur Kompensation verliert.
Wenn also z.B. ein Gelenk aus seiner physiologischen Position kommt, wird der Körper den Druck von dieser Struktur nehmen und diesen so verteilen, dass der Körper weiterhin arbeiten kann. So wird er im Beispiel eines Wirbels, andere Wirbel so drehen und versuchen den Zug so gut es geht zu verteilen. Werden diese Schäden nicht korrigiert, wird irgendwann die körpereigene Kompensation zusammenbrechen. Massive Beschwerden können dann auftreten: ein Bandscheibenvorfall, Nervenentzündungen, dauerhafte Schmerzen oder sogar Arthrose.
Optimal ist es also nicht erst eine Behandlung in Anspruch zu nehmen, wenn bereits deutliche Beschwerden entstanden sind, sondern sein Pferd regelmäßig zu kontrollieren und untersuchen zu lassen, bevor Symptome entstehen.
Was könnten die Ursachen für die Probleme meines Hundes/ meiner Katze sein?
Eine genaue Ursache, außer bei Traumata und Unfällen, lässt sich erst nach einer ausgiebigen Untersuchung feststellen. Überbeanspruchung, ungünstiger Körperbau, oder Unfälle und Verletzungen zählen zu den häufigsten Ursachen.
Körperbau
Die Konstitution, d.h. der Körperbau, spielt eine wichtige Rolle bei Erkrankungen des Bewegungsapparates.
Hunde und Katzen mit einem extrem kurzen oder langen Rücken, Gliedmaßen, etc. sind in der Regel häufiger von Problemen des Bewegungsapparates betroffen. Ein ungünstiger Körperbau führt zu einer Schwerpunktverlagerung und belastet den Körper und führt daher schneller zu Blockaden und Verletzungen der Bänder, Sehnen und Muskeln.
Ein etwas ungünstiger Körperbau belastet den Bewegungsapparat also eher, als ein „Idealkörper“ und ist daher anfälliger für Blockaden und Verletzungen.
Die Abbildung zeigt die verschiedenen Fehlstellungen in der Hintergliedmaße von Hund und Katze.
A A-förmig B O-förmig C x-beinig
Verletzungen und Unfälle
Infolge von Stürzen, Tritten oder anderen Unfällen kann es zu Verletzungen kommen: Zerrungen von Bändern, Sehnenschäden, Muskelfaserrisse oder sogar Frakturen oder Verlagerungen von Wirbeln oder Gelenkpartnern können die Folge sein.
Bei Hunden z.B. ist der Riss des vorderen Kreuzbandes die häufigste Bandruptur, Katzen erleiden häufiger Verletzungen durch z.B. Autounfälle.
Überbeanspruchung/ Unterforderung
Ein großes Problem in der Hundehaltung ist, dass die Tiere häufig nach Aussehen und Einsatzwünschen des Besitzers ausgesucht werden. Dabei wird häufig nicht genau auf die Rasse mit ihren typischen Eigenschaften geachtet, ob diese zum jeweiligen Halter und seinen Lebensumständen passt.
Schlecht passende Halsbänder oder Leinen z.B. beeinträchtigen den Hund in seiner Bewegungsfreiheit, seiner Haltung und können im schlimmsten Fall Schmerzen verursachen. Schneidet das Geschirr z.B. zu sehr ein, kann es zu Taubheitsgefühlen kommen, da die Nervenweiterleitung beeinträchtigt ist.
Die Abbildung zeigt Beispiele für schlecht sitzende Geschirre.
linkes Bild: Das Geschirr ist viel zu kurz und schneidet dadurch hinter den Schultern zu sehr ein.
rechtes Bild: Hier sitz das Geschirr am Hals zu weit oben. Dadurch drückt es auf den Kehlkopf. Außerdem ist
auch hier der Rückensteg viel zu kurz.
Reine Hauskatzen sind schnell von Unterforderung bedroht. Für Katzen ist das Spielen enorm wichtig, denn sie bauen dabei Stress ab. Sie folgen ihrem natürlichen Instinkt und bleiben geistig und körperlich fit. Wohnungskatzen haben viel weniger Möglichkeiten zum Austoben als Freigänger. Gerade sie brauchen Bewegung und Spiel, damit Muskeln und Knochen nicht verkümmern und ihr Intellekt angeregt wird.
Des Weiteren stellt Übergewicht ein zunehmendes Problem im Alltag dar. In einer Studie von 2012 zeigten sich z.B. 48% aller untersuchten Katzen als übergewichtig. Häufig wird das hohe Gewicht des Tieres vom Besitzer nicht erkannt oder nicht ernst genug genommen. Dabei können die Folgen nicht für den Bewegungsapparat fatal sein.
Was sind typische Anzeichen für Einschränkungen und Schmerzen des Bewegungsapparates?